20
Feb
Retail

Wanzl und KNAPP

Automatisierung des Handels

  

Die Automatisierung des Einzelhandels spielt sich bisher vor allem in der Zulieferindustrie und in zentralen Warenlagern im Hintergrund ab. Konzepte, die den Endverbraucher in den Blick nehmen, gibt es kaum. Doch in Zeiten von kanalübergreifendem Einkaufsverhalten führen nur neue Strategien zum Ziel. Wanzl, Spezialist für Retail-Systeme und Shop Solutions, sowie KNAPP, führender Experte für automatisierte Lösungen in der Logistik und Produktion, haben dies erkannt. Gemeinsam haben sie für den stationären Handel eine wirtschaftlich tragbare Antwort auf Omni-Channel-Shopping und Last-Mile-Herausforderungen konzipiert und umgesetzt.


Über mehrere Monate hinweg arbeiteten Wanzl und KNAPP an ihrer Strategie. „Das war ein sehr spannender Austausch. Wir konnten unsere Expertise als Kenner des stationären Handels und dessen Kunden einbringen, KNAPP sein Know-how im Bereich der intelligenten Automatisierungs- und Softwaretechnologie“, blickt Jürgen Frank, Geschäftsbereichsleiter Shop Solutions bei Wanzl, auf die Kooperation zurück. Das Ergebnis ist ein innovatives Konzept. Oliver Lehner, Vice-President Partner & Products bei KNAPP, sowie Christian Bauer, Geschäftsführer KHT, erklären: „Einfach ausgedrückt bestand unsere Leitidee darin, die Vorteile eines Supermarktes mit denen eines automatisierten Warenlagers auf einer gemeinsamen Fläche zusammenzubringen und dabei auch Off- und Online-Kanäle zu bedienen. Daher haben wir drei Basissektoren definiert: Micro-Fulfillment-Center, Verkaufsfläche mit starkem Fokus auf Frischeabteilung und Gastronomie.“


Die Automatisierung des Handels
Das Micro-Fulfillment-Center richtet sich an Endkunden sowie Home-Delivery-Services. Online bestellte Artikel werden kommissioniert und direkt zu den Auftraggebern im Abholareal oder zum Parkplatz transportiert. Paketzusteller sowie Lieferplattformen können so Aufträge bündeln. Das ist wirtschaftlich und gleichzeitig ökologisch sinnvoll. Endkunden wiederum sparen sich den Weg in den Supermarkt beziehungsweise können zeitgleich ihre Frischeeinkäufe erledigen oder gemütlich ihre Zeit im Gastronomiebereich verbringen. Bei Bedarf können sie hier zudem an Bestell-Terminals weitere Waren zu ihrem Auftrag hinzufügen. Außerdem sind Click&Collect-Boxen an das Micro-Fulfillment-Center angeschlossen. Online-Bestellungen werden in Packstationen eingelagert, wo sie Kunden zu jeder Tages- und Nachtzeit abholen können. Gesteuert werden die verschiedenen Einkaufsprozesse über eine App. Mit dieser organisieren Kunden ihre Einkäufe, bestellen die gewünschten Waren, erhalten Status-Updates zu ihrem Einkauf, authentifizieren sich und bezahlen.

Projekte und Wünsche kennen keinen Ladenschluss. So haben KNAPP und Wanzl eine In-Store-Automation-Lösung erarbeitet, die die Kundenbedürfnisse 24 Stunden, 7 Tage die Woche erfüllt. Ob als Click&Collect-Lösung für Online-Bestellungen oder Direktverkauf – die hochleistungsfähige Automatenlösung kommt auch in extremen Stoßzeiten nicht ins Schwitzen. Zwei Kassenterminals sowie parallel arbeitende Picksysteme gewährleisten eine schnelle Verfügbarkeit der georderten Produkte sowie eine automatische Wareneinlagerung. Alternativ ist auch der Direktverkauf am Warenlager über Automaten möglich. Kunden können sich so unabhängig von Ladenöffnungszeiten über ein Terminal das passende Produkt auswählen und bei Verfügbarkeit auch direkt mitnehmen. Für den Handel bietet diese Lösung geringeren Flächenbedarf, keine aufwendige Produktpräsentation und Unabhängigkeit von Personalverfügbarkeit, insbesondere außerhalb der klassischen Ladenöffnungszeiten
Auf der EuroShop 2020 präsentieren Wanzl und KNAPP das Konzept einem breiten Publikum. „Wir sind von dem Format überzeugt und uns sicher, dass es die Akzeptanz beim Kunden findet. Erste Pilotprojekte laufen bereits. Die Rückmeldungen sind bislang durchweg positiv“, so Jürgen Frank.